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Erheblicher Anstieg der Photovoltaik-Leistung in Niedersachsen

Internationaler Tag der Sonne am 3. Mai rückt Solarenergie in den Mittelpunkt – Bundesregierung beschließt Solarpaket

Morgen begeht die Solarbranche weltweit den Internationalen Tag der Sonne. Der aus Aktivitäten der US-amerikanischen Solarenergie-Bewegung hervorgegangene Aktionstag ist Anlass für den LEE, das Thema Solarenergie in Niedersachsen und Bremen näher zu beleuchten. Zudem haben Bundesrat und Bundestag das Solarpaket I beschlossen, das eine Anhebung des Flächenpotenzials für Freiflächen-Photovoltaikanlagen und regulatorische Erleichterungen vorsieht. Der LEE geht der Frage nach, wie ist es um den aktuellen Ausbaustand der Solarenergie in Nie-dersachsen und Bremen bestellt ist.


PV-Leistung in Niedersachsen mehr als verdoppelt


Eine jüngst veröffentlichte Analyse der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zeigt, dass sich die neu installierte Photovoltaik-Leistung in Niedersachsen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt hat. Der jährliche PV-Zubau konnte von gut 0,6 Gigawatt im Jahr 2022 auf über 1,4 Gigawatt im Jahr 2023 gesteigert werden, wobei es regionale Unterschiede gibt. Die Gesamtleistung stieg von 5,6 Gigawatt auf knapp 7,1 Gigawatt, was einem Zuwachs von mehr als 25 Prozent entspricht.


2023 wurden mit 96 Megawatt Leistung laut KEAN-Analyse deut-lich mehr Freiflächen-Anlagen in Niedersachsen gebaut als in den Vorjahren. Insgesamt sind auf Freiflächen 844 Megawatt installiert. Das sind rund 12 Prozent der insgesamt in Niedersachsen installierten Leistung von rund 7.060 Megawatt. Das Gros der Anlagen befindet sich auf Dachflächen.


Im Schatten Bayerns: LEE warnt vor Ungleichgewicht zwischen Wind- und Solarenergie in Norddeutschland


Dazu LEE-Solarexpertin Mona von Baumbach: „Wir freuen uns, dass der Solarausbau Fahrt aufnimmt. Wir wünschen allerdings, dass der Freiflächen-PV-Ausbau im selben Tempo erfolgt wie der Dachflächenausbau. Immerhin sollen bis 2025 0,5 Prozent der Landesfläche durch Freiflächen-PV genutzt werden. Hier sind unseres Erachtens Erhöhungen der Ausschreibungsmengen für Solarparks nötig, damit die norddeutschen Länder nicht ins Hintertreffen geraten. Sonst erleben wir den umgekehrten Bayern-Effekt: Viele Windräder, aber kaum Freiflächensolaranlagen.“


Solarisierung im Norden: Bremer und niedersächsische Unternehmen setzen auf Dachflächen-Photovoltaik


Von Baumbach erläutert: „Wir begrüßen, dass beispielsweise der Hafen Brake mit gutem Beispiel vorangeht und auf eigene Kosten eine große Dachflächen-Photovoltaiksolaranlage installiert hat. Die niedersächsische Landesregierung schätzt das Potenzial bei Dachflächen nach eigenen Aussagen in den Bereichen Industrie und Gewerbe auf drei Gigawatt. Aktuell haben wir davon weniger als zehn Prozent erreicht. Das wollen wir ändern.“


Auch die Bremer Wirtschaft schreitet mit gutem Beispiel voran: Der Seehafen- und Logistikdienstleister BLG Bremer Lagerhausgesellschaft nahm im vergangenen Jahr eine über 80.000 Quadratmeter umfassenden Dach-Photovoltaikanlage auf einer Industrieimmobilie in Betrieb. Die Modulleistung beläuft sich auf 9,3 Megawatt Peak.