Behördentag_Biogas_20240821

Zukunftsweisendes Format: Erster niedersächsischer Praxisdialog Biogas diskutiert Weiterentwicklung der Biogasbranche

Behörden- und Branchenvertreter tauschen sich im niedersächsischen Bierde aus

Niedersachsen erlebte gestern eine Premiere: Das niedersächsische Umweltministerium und der LEE luden gemeinsam zu einer Dialogveranstaltung ein, um die aktuelle Praxis in Genehmigungsverfahren für Biogasanlagen zu diskutieren. An einer Biogasanlage im Heidekreis trafen sich Anlagenbetreiber, Vertreter des Niedersächsischen Umweltministeriums sowie Behördenvertreter und diskutierten direkte Lösungsansätze für konkrete Fragestellungen an. Vor dem Hintergrund der Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Habeck, Biogas stärker in die Energiewende einzubinden, rechnet der LEE mit vermehrten Erweiterungen und Weiterentwicklungen bei Biogasanlagen.


 Genehmigungsverfahren „entschlacken“


LEE-Geschäftsführerin Silke Weyberg betont: „Für die Zukunft des Biogases ist ein kontinuierlicher, lösungsorientierter Austausch mit den Genehmigungsbehörden besonders wichtig. Der Schlüssel erfolgreicher Energieprojekte liegt unserer Erfahrung nach in der frühzeitigen Kommunikation.“


Weyberg fügt hinzu: „Wir freuen uns, dass wir mit dem Umweltministerium und den Vertreterinnen und Vertretern der Gewerbeaufsichtsämter ins Gespräch gekommen sind. Der gemeinsame Besuch einer Biogasanlage hilft uns allen, die Problematik bei den Genehmigungsverfahren konkret zu verstehen. Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an deren Erfolg viele Akteure beteiligt sind, nicht nur die Erneuerbaren-Branche. Deshalb bedanken wir uns beim Umweltministerium und den Behördenvertretern für ihre Bereitschaft, sich konstruktiv mit der Branche auseinanderzusetzen. Besonders spannend war die Einschätzung zu den gesetzlichen Vorgaben zur Verfahrensbeschleunigung. Die Beteiligten waren sich einig, dass zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zur Genehmigungsbeschleunigung konkrete Entschlackungsvorschläge und Standardisierungen nötig sind.“


LEE empfiehlt Verzicht auf Nährstoffnutzungsnachweis


Joost Kuhlenkamp, LEE-Referent für Bioenergie und Wärme, ergänzt: „Bei dem Termin ging es uns auch um den Runderlass zum Nährstoffnutzungsnachweis, dem ehemaligen Verwertungskonzept. Der Verzicht würde Genehmigungsverfahren vereinfachen und damit beschleunigen. Das Düngerecht und die Meldetransparenzen erfordern keine darüber hinausgehenden Konzepte. Nur das Bundesland Niedersachsen hat ein solches. Aber auch Fragen der Anlagensicherheit spielen eine wichtige Rolle, ebenso wie Fragen des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Wir setzen uns dafür ein, die Überregulierung zu mindern, ohne Sicherheitsbelange zu vernachlässigen. “