Die Biogasanlage des Monats steht in Niedersachsen! Der LEE Niedersachsen/Bremen verleiht heute der in Rodewald gelegenen D-G-B Energieanlage die Auszeichnung zur Biogasanlage des Monats November.
Anlagenbetreiber Jan Zettel erklärt: „Wir freuen uns, dass unsere Bemühungen um eine klimafreundliche und zukunftsweisende Energieversorgung gewürdigt werden. Biogasanlagen federn mit ihrer flexiblen Fahrweise die Spitzen bei der Stromversorgung ab und wirken preisbremsend. Damit ergänzen sie hervorragend die wetterabhängige Wind- und Solarenergie. Außerdem betreiben wir eine in sich geschlossene Kreislaufwirtschaft.“
Zukunftssicher, aber bürokratisch
Zettels Botschaft an die Politik ist klar: „Wir versuchen, mit der Anlage immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und haben in den vergangenen Jahren 3,4 Millionen Euro in die Zukunftsfähigkeit der Anlage investiert. Die Anlage versorgt rund 70 Gebäude in der Gemeinde direkt mit Wärme, mit weiteren Überschüssen werden vor Ort Getreide und Hackschnitzel getrocknet.“
Zettel weiter: „Viele Betreiber kleinerer Anlagen haben enorm viel Geld in die Hand genommen, doch der bürokratische Aufwand, beispielsweise bei der Dokumentation aller Vorgänge, ist ebenfalls enorm hoch. Das bindet in großen Maßen personelle und finanzielle Ressourcen, die sich nicht jeder Anlagenbetreiber auf lange Sicht leisten kann. Hier wünschen wir uns von der Politik deutliche Erleichterungen und auch mehr Wertschätzung für unseren Beitrag zur Energiesicherheit.“
Branche muss langfristig gewollt sein
LEE-Geschäftsführerin Silke Weyberg erklärt: „Die Branche muss wissen, dass sie langfristig gewollt ist. Wir haben konkrete Punkte zur Verbesserung des Anlagenbetriebs eingebracht in die Task Force Energiewende eingebracht. Wir fordern von der Landesregierung, dass diese Punkt zügig umgesetzt werden, damit die Anlagenbetreiber konkrete Rahmenbedingungen für die nötigen Investitionen erhalten.“
Joost Kuhlenkamp, LEE-Referent für Bioenergie, ergänzt: „Flexible Biogasanlagen reagieren schnell auf die Marktsituation und wirken insbesondere im Winter auf den Strommarkt ausgleichend. Doch die Signale aus der Politik sind bislang unklar. Es droht ein Verlust von flexibler Stromerzeugung aus Biogas und damit auch von erfolgreichen Wärmekonzepten, wie hier.“
Hintergrundinformationen zur Biogasanlage der D-G-B Energieanlage GmbH & Co. KG:
Die 3,6-fach überbaute NaWaRo-Anlage (Nachwachsende Rohstoffe) mit einer installierten Leistung von 2,2 Megawatt bei 600 Kilowatt Bemessung erzeugt in 4 Blockheizkraftwerken pro Jahr 5,3 Mio. Kilowattstunden Strom, der am Intraday Markt verkauft wird.
Vergoren werden Mais, Rüben, Stroh, Rinder- und Schweinegülle sowie Hähnchenmist. Das Gärprodukt geht anschließend zurück auf die Felder, so dass kaum Mineraldünger zugekauft werden muss.
Die Wärme wird zu 100 Prozent genutzt und gelangt über ein Wärmenetz zu 70 Abnehmern (Gewerbe, Kommune, Privat) und in die Trocknung. Zwei Wärmespeicher mit insgesamt 800 Kubikmetern garantieren eine sichere Versorgung. Pro Jahr vermeidet die Anlage rund 6.200 Tonnen CO2.